Bilanz ziehen
Habe nun fast ein viertel Jahr nicht mehr geschrieben.
Es gab viele Veränderungen in meinem Leben und auch in dem meiner Jungs.
Nach vielen Anfangsschwierigkeiten sind wir nun auf dem richtigen Weg.
Das Trennungsjahr ist nun auch "amtlich" eingeleitet worden, die Scheidung von mir eingereicht.
Die Wohnsituation ist immer noch bescheiden, ich bin ins Kinderzimmer gezogen, schlafe seitdem auf einer Luftmatratze.
Bin ungeduldig, was die Wohnung betrifft, möchte meinen Raum wieder einnehmen und habe doch die Chance nicht, das auch durchzusetzen.
Nach mehrmaligen Anmahnen nun doch endlich mal auszuziehen, scheint es nun endlich wahr zu werden. Ein vierteljahr hat es gedauert, bis mein Nochehemann hier das Feld räumt.
Für mich und die Kids eine unendlich belastende Situation mit vielen Grabenkämpfen und immer wieder Geduld predigen. Die geht uns aber langsam abhanden, nach diesem Warten. Er hat immer noch keine passende Wohnung gefunden, zieht aber erstmal zu einem Arbeitskollegen. Was mir mehr als recht ist, das ich endlich wieder einen normalen Alltag einkehren lassen kann.
Solange er noch hier ist ist an ein normales Familienleben nicht zu denken. Die Kinder haben keinen Platz und ich auch nicht, an dem ich mich am Abend zurückziehen kann.
Es will sich einspielen und doch werden wir ausgebremst, da wir nicht alleine sind.
Hatte viel Theater mit den Kindern, die auf einmal komplett durchdrehten.
Der Kleine stürzte während und nach meinem Klinikaufenthalt komplett in der Schule ab. Nun sind wir seit Wochen im engen Kontakt mit der Schule, Jugendamt, Förderlehrerin, Psychologische Beratungsstelle, ich arbeite sehr intensiv mit ihm die Wochen auf, die ich ausgefallen bin. Und gebe ihm viel Halt. Das ist sehr wichtig für ihn. Lernen wieder viel, unternehmen viel. Kuscheln wieder und und und. Und er muss sich auch umstellen, das es gewisse Regeln gibt an die er sich halten muss.
Da er sich immer mehr in Wutausbrüche hineinsteigerte, habe ich Kontakt zu einer psychologischen Beratungsstelle aufgenommen und zum Teil verletzte er sich selbst dabei, ich konnte das zum Schluß gar nicht mehr auffangen.
Bei der Beratungsstelle konnte ich vieles lernen, wie ich das umlenke. Ich habe aber auch lernen müssen, das er ein Recht auf seine Wut hat, da sich in den Jahren meiner Ehe viel aufgestaut hat, was nun herausmuss, aber ich die umlenken muss, in vernünftige Bahnen.
Er darf die Wut ausleben, aber er darf sich nicht verletzen und sich auch nicht mir gegenüber danebenbenehmen. Muss Regeln befolgen, braucht wieder einen strengen Tagesrhytmus (der nur schwer einzuhalten ist) seine Rituale, die ihm Sicherheit geben. Er hat massive Verlustängste, das haben wir auch schon mitbekommen. Das ich so urplötzlich nicht mehr da war, hat einen riesen Knackpunkt bei ihm und auch in seinem Seelenleben hinterlassen. Da muss ich auch dran arbeiten, das er das gut verkraftet.
Der Große zieht sein Leben auf seine Art und Weise durch, ist sehr arrogant in seinem Wesen und sehr provozierend. Nicht nur in Bezug auf mich. Läßt sich auch von meinem Nochehemann nichts mehr gefallen. Habe dabei auch wieder verschiedene Kontakte geknüft, stehe in engen Kontakt mit der Lehrstelle, der Ausbilder steht voll hinter mir. Ist übrigens ein richtig netter Typ, der für "seine" Kids alles tut! Mit ihm kann man super reden, ist total menschlich.
Das ist auch eine Baustelle, die noch zu regeln ist.
Tja und wie geht es mir dabei? Die Trennung war absolut schmerzfrei für mich. Ich dachte eigentlich, das es mir mehr zusetzt, so viele Jahre umsonst gekämpft zu haben. Und ich vielleicht traurig werde, nachdem mal ein paar Wochen vorbei sind. Im Gegenteil, ich empfinde nur eine ungeheure Erleichterung, das ich endlich den Mut hatte, das auch umzusetzen.
Und meine Umwelt (bis auf meinen Vater, aber das ist ein andres Thema) gibt mir Recht und freut sich mit mir und den Jungs.
Ich bekomme überall Zuspruch und mir wird viel geholfen. Freundschaften konnten wieder aufbelebt werden, die sich von mir abkapselten, weil sie mit meinem Familienleben nicht klarkamen. Die mich nicht mehr besuchten. Es wird viel geplant für die nächsten Wochen. Besuche finden dann auch endlich wieder statt.
Ich startete in ein neues Leben, aus der Klinik heraus, direkt in mein Leben, wie ich es mir eträumte. Habe gelernt, das ich auch ein Recht auf Leben habe, das ich es wert bin.
Mir ist es täglich bewußt was für Glück ich doch habe. Das ich mich so entschieden habe, wie ich es tat.
Noch in der Klinik lernte ich einen Mann kennen, mit dem ich mich auf Anhieb blendend verstand. Ich war traurig als er vor mir entlassen wurde, es war als fehlte ein Stück von mir selbst. Lagen Zimmer an Zimmer damals.
Und da nahm ich meinen ganzen Mut zusammen und fragte ob ich seine Telefonnummer haben könnte. Wer mich kennt weiß welchen Mut ich dazu brauchte, hatte mich doch wirklich vor der Welt versteckt. War einfach nicht mehr anwesend.
Gab ihm dann auch meine zwei Nummern. Und am nächsten Tag schrieb ich eine SMS. Tja so schrieben wir hin und her, jeder öffnete sich und sein Herz und daraus entwickelte sich eine ganz ganz große Liebe und ganz viel Vertrauen.
So nach und nach öffneten wir uns füreinander. Schrieben ein Wochenende lang nur SMS, eine nach der andren. Und ahnten da wohl schon was kommen wird.
Das war kein Schicksal, was uns zusammenbrachte, das war Vorbestimmung. Da ist soviel schief gegangen, bis wir beide in der Klinik lagen, wir hätten uns unter normalen Umständen niemals getroffen- das ist uns nach und nach erst bewußt geworden.
Unser erstes Date hatten wir bei der Neurologin (wie kanns auch anders sein, Date beim Doc). Hat auch nicht jeder. Und in dem Moment als er mit ausgestreckten Armen auf mich zukam und mich damit umschloß, wußte ich das ich angekommen bin! Endlich Zuhause-keine Worte- keine Fragen mehr. Wie oft ich dieses Bild vor mir sehe weiß ich nicht, ziemlich oft, muss ich zugeben.
Weihnachten und Silvester verbrachten wir zusammen, ersteres bei meiner Freundin und ihrer Familie, die es uns ermöglichte hier wegzukommen und das wir uns auch kennenlernen können. Es war ein so tolles Weihnachten, eben unter Freunden zu sein, das ist etwas besonderes!
Silvester haben wir zu Hause verbracht, ganz ruhig mit Dinner for One, Berliner bis zum abwinken. Musik zum Tanzen. Knaller um Mitternacht und starteten in ein neues Jahr.
Mein jüngster Sohn war immer mit von Partie. Ihm hat es auch gefallen. Endlich hatte ich auch Zeit, mich um ihn zu kümmern und die Ruhe tat mir unendlich gut. So ging es mir Schritt für Schritt besser.
Wir haben dann in "daheim" viel unternehmen können. Zweimal Kino. Narnia und Harry Potter. Schwimmen gehen. Spazieren gehen, essen und kochen mit Freunden. Neue Erlebnisse, Normalität. Kennenlernen von Freunden. Alltag.
All das war dabei.
Und so tingeln wir seitdem jedes Wochenende samt Kind und Kegel (und letzens auch ein Meerschwein, nach einer OP von dem Schweinchen) zwischen unsrer Wohnung und der meines Schatzes hin und her. Freitags hin und Sonntagabends zurück. Vom mal zu mal fällt es mir schwerer, gehen zu müssen. Zurück in mein "altes" Leben hier. Ihn nicht bei mir zu haben. Keinen Halt, keine Geborgenheit. Das habe ich dann alles am Wochenende. Und nun bald auch für immer.
Die Ferien bleiben wir meistens auch dort, hatte den Junior entscheiden lassen, ob wir hierher sollen oder dort bleiben. Ich will ihn halt nicht in etwas zwingen was er vielleicht nicht will. Das war aber nicht der Fall.
So langsam entwickeln wir Routine in allem. Nur wäre es schön wenn ich nun endlich auch mal meine Wohnung und mein Auto wieder für mich hätte. Und wir hier beginnen könnten mit allem.
Das war jetzt im Schnelldurchlauf unser Leben das wir die letzten Monate führten. Nun melde ich mich ab sofort wieder regelmäßiger.
Es gab viele Veränderungen in meinem Leben und auch in dem meiner Jungs.
Nach vielen Anfangsschwierigkeiten sind wir nun auf dem richtigen Weg.
Das Trennungsjahr ist nun auch "amtlich" eingeleitet worden, die Scheidung von mir eingereicht.
Die Wohnsituation ist immer noch bescheiden, ich bin ins Kinderzimmer gezogen, schlafe seitdem auf einer Luftmatratze.
Bin ungeduldig, was die Wohnung betrifft, möchte meinen Raum wieder einnehmen und habe doch die Chance nicht, das auch durchzusetzen.
Nach mehrmaligen Anmahnen nun doch endlich mal auszuziehen, scheint es nun endlich wahr zu werden. Ein vierteljahr hat es gedauert, bis mein Nochehemann hier das Feld räumt.
Für mich und die Kids eine unendlich belastende Situation mit vielen Grabenkämpfen und immer wieder Geduld predigen. Die geht uns aber langsam abhanden, nach diesem Warten. Er hat immer noch keine passende Wohnung gefunden, zieht aber erstmal zu einem Arbeitskollegen. Was mir mehr als recht ist, das ich endlich wieder einen normalen Alltag einkehren lassen kann.
Solange er noch hier ist ist an ein normales Familienleben nicht zu denken. Die Kinder haben keinen Platz und ich auch nicht, an dem ich mich am Abend zurückziehen kann.
Es will sich einspielen und doch werden wir ausgebremst, da wir nicht alleine sind.
Hatte viel Theater mit den Kindern, die auf einmal komplett durchdrehten.
Der Kleine stürzte während und nach meinem Klinikaufenthalt komplett in der Schule ab. Nun sind wir seit Wochen im engen Kontakt mit der Schule, Jugendamt, Förderlehrerin, Psychologische Beratungsstelle, ich arbeite sehr intensiv mit ihm die Wochen auf, die ich ausgefallen bin. Und gebe ihm viel Halt. Das ist sehr wichtig für ihn. Lernen wieder viel, unternehmen viel. Kuscheln wieder und und und. Und er muss sich auch umstellen, das es gewisse Regeln gibt an die er sich halten muss.
Da er sich immer mehr in Wutausbrüche hineinsteigerte, habe ich Kontakt zu einer psychologischen Beratungsstelle aufgenommen und zum Teil verletzte er sich selbst dabei, ich konnte das zum Schluß gar nicht mehr auffangen.
Bei der Beratungsstelle konnte ich vieles lernen, wie ich das umlenke. Ich habe aber auch lernen müssen, das er ein Recht auf seine Wut hat, da sich in den Jahren meiner Ehe viel aufgestaut hat, was nun herausmuss, aber ich die umlenken muss, in vernünftige Bahnen.
Er darf die Wut ausleben, aber er darf sich nicht verletzen und sich auch nicht mir gegenüber danebenbenehmen. Muss Regeln befolgen, braucht wieder einen strengen Tagesrhytmus (der nur schwer einzuhalten ist) seine Rituale, die ihm Sicherheit geben. Er hat massive Verlustängste, das haben wir auch schon mitbekommen. Das ich so urplötzlich nicht mehr da war, hat einen riesen Knackpunkt bei ihm und auch in seinem Seelenleben hinterlassen. Da muss ich auch dran arbeiten, das er das gut verkraftet.
Der Große zieht sein Leben auf seine Art und Weise durch, ist sehr arrogant in seinem Wesen und sehr provozierend. Nicht nur in Bezug auf mich. Läßt sich auch von meinem Nochehemann nichts mehr gefallen. Habe dabei auch wieder verschiedene Kontakte geknüft, stehe in engen Kontakt mit der Lehrstelle, der Ausbilder steht voll hinter mir. Ist übrigens ein richtig netter Typ, der für "seine" Kids alles tut! Mit ihm kann man super reden, ist total menschlich.
Das ist auch eine Baustelle, die noch zu regeln ist.
Tja und wie geht es mir dabei? Die Trennung war absolut schmerzfrei für mich. Ich dachte eigentlich, das es mir mehr zusetzt, so viele Jahre umsonst gekämpft zu haben. Und ich vielleicht traurig werde, nachdem mal ein paar Wochen vorbei sind. Im Gegenteil, ich empfinde nur eine ungeheure Erleichterung, das ich endlich den Mut hatte, das auch umzusetzen.
Und meine Umwelt (bis auf meinen Vater, aber das ist ein andres Thema) gibt mir Recht und freut sich mit mir und den Jungs.
Ich bekomme überall Zuspruch und mir wird viel geholfen. Freundschaften konnten wieder aufbelebt werden, die sich von mir abkapselten, weil sie mit meinem Familienleben nicht klarkamen. Die mich nicht mehr besuchten. Es wird viel geplant für die nächsten Wochen. Besuche finden dann auch endlich wieder statt.
Ich startete in ein neues Leben, aus der Klinik heraus, direkt in mein Leben, wie ich es mir eträumte. Habe gelernt, das ich auch ein Recht auf Leben habe, das ich es wert bin.
Mir ist es täglich bewußt was für Glück ich doch habe. Das ich mich so entschieden habe, wie ich es tat.
Noch in der Klinik lernte ich einen Mann kennen, mit dem ich mich auf Anhieb blendend verstand. Ich war traurig als er vor mir entlassen wurde, es war als fehlte ein Stück von mir selbst. Lagen Zimmer an Zimmer damals.
Und da nahm ich meinen ganzen Mut zusammen und fragte ob ich seine Telefonnummer haben könnte. Wer mich kennt weiß welchen Mut ich dazu brauchte, hatte mich doch wirklich vor der Welt versteckt. War einfach nicht mehr anwesend.
Gab ihm dann auch meine zwei Nummern. Und am nächsten Tag schrieb ich eine SMS. Tja so schrieben wir hin und her, jeder öffnete sich und sein Herz und daraus entwickelte sich eine ganz ganz große Liebe und ganz viel Vertrauen.
So nach und nach öffneten wir uns füreinander. Schrieben ein Wochenende lang nur SMS, eine nach der andren. Und ahnten da wohl schon was kommen wird.
Das war kein Schicksal, was uns zusammenbrachte, das war Vorbestimmung. Da ist soviel schief gegangen, bis wir beide in der Klinik lagen, wir hätten uns unter normalen Umständen niemals getroffen- das ist uns nach und nach erst bewußt geworden.
Unser erstes Date hatten wir bei der Neurologin (wie kanns auch anders sein, Date beim Doc). Hat auch nicht jeder. Und in dem Moment als er mit ausgestreckten Armen auf mich zukam und mich damit umschloß, wußte ich das ich angekommen bin! Endlich Zuhause-keine Worte- keine Fragen mehr. Wie oft ich dieses Bild vor mir sehe weiß ich nicht, ziemlich oft, muss ich zugeben.
Weihnachten und Silvester verbrachten wir zusammen, ersteres bei meiner Freundin und ihrer Familie, die es uns ermöglichte hier wegzukommen und das wir uns auch kennenlernen können. Es war ein so tolles Weihnachten, eben unter Freunden zu sein, das ist etwas besonderes!
Silvester haben wir zu Hause verbracht, ganz ruhig mit Dinner for One, Berliner bis zum abwinken. Musik zum Tanzen. Knaller um Mitternacht und starteten in ein neues Jahr.
Mein jüngster Sohn war immer mit von Partie. Ihm hat es auch gefallen. Endlich hatte ich auch Zeit, mich um ihn zu kümmern und die Ruhe tat mir unendlich gut. So ging es mir Schritt für Schritt besser.
Wir haben dann in "daheim" viel unternehmen können. Zweimal Kino. Narnia und Harry Potter. Schwimmen gehen. Spazieren gehen, essen und kochen mit Freunden. Neue Erlebnisse, Normalität. Kennenlernen von Freunden. Alltag.
All das war dabei.
Und so tingeln wir seitdem jedes Wochenende samt Kind und Kegel (und letzens auch ein Meerschwein, nach einer OP von dem Schweinchen) zwischen unsrer Wohnung und der meines Schatzes hin und her. Freitags hin und Sonntagabends zurück. Vom mal zu mal fällt es mir schwerer, gehen zu müssen. Zurück in mein "altes" Leben hier. Ihn nicht bei mir zu haben. Keinen Halt, keine Geborgenheit. Das habe ich dann alles am Wochenende. Und nun bald auch für immer.
Die Ferien bleiben wir meistens auch dort, hatte den Junior entscheiden lassen, ob wir hierher sollen oder dort bleiben. Ich will ihn halt nicht in etwas zwingen was er vielleicht nicht will. Das war aber nicht der Fall.
So langsam entwickeln wir Routine in allem. Nur wäre es schön wenn ich nun endlich auch mal meine Wohnung und mein Auto wieder für mich hätte. Und wir hier beginnen könnten mit allem.
Das war jetzt im Schnelldurchlauf unser Leben das wir die letzten Monate führten. Nun melde ich mich ab sofort wieder regelmäßiger.
zweiseelen - 10. Mär, 00:06