Samstag, 23. September 2006

Open your Eyes

ist im Moment mein Lebensmotto.

Öffne deine Augen. Am besten halte ich sie Geschlossen, um das ganze Elend und all die Lügen um mich herum nicht mehr wahrnehme.
Habe einiges Lernen müssen, das war ziemlich hart. Freundschaften sind nicht mehr das, was sie mal waren.
Mir ist in letzter Zeit vermehrt aufgefallen, das ich nur noch als seelischer Mülleimer tauge. Man ruft mich an, labbert mir zwei oder auch drei Stunden die Ohren voll. Läd seinen Ballast bei mir ab und legt dann befreit auf. Und ich steh da in einem Jammertal und mach mir um diejenigen die mich angerufen haben mehr Sorgen als meiner eigenen Seele zuträglich ist!
Ich habe mir für die nächsten Tage vorgenommen, kein Telefongespräch mehr entgegen zu nehmen, wenn ich nicht dazu bereit bin. Im Gegensatz zu mir hört mir nämlich niemand zu. Keiner da, dem ich mal meinen Ballast vortragen könnte, warum soll ich immer herhalten???
Und warum soll ich immer wieder das gleiche herpredigen? Wenn diejenigen Personen sowieso nicht in der Lage sind ihr Leben dementsprechend zu ändern? Manchmal könnte ich vor Frust platzen, aber wohin soll ich mit meinen Kummer? Ich habe zwei Gute Freundinnen, denen kann ich mich anvertrauen. Nur sind die leider selber kaum in der Lage mir beizustehen. Da bin ich doch meistens diejenige die Zuhört und Tröstet. Das mach ich auch gerne.

Nur diese elenden Energievampire werde ich entgültig aus meinem Leben verbannen. Mit einem rigorosen Schlußstrich untendrunter!!!!!!!!!!
Ich habe das Gefühl, das mich rundherum Probleme erdrücken. Ich werde auch mit meiner Mutter ein ernstes Wort reden müssen. Jahrelang steh ich ihr bei bei meinem Vater, richte sie immer wieder auf. Hab sie heulend am Telefon und weiß manchmal selber nicht mehr, wie ich das hingebogen bekomme. Nun aber, da ich Hilfe brauche, das mir mal einer Zuhört? Pustekuchen!
Ich stecke im größten Streß mit meinem ältesten Sohn, der mich und meine Mutter gegeneinander ausspielt und sie merkts noch nicht mal. Nun bin ich mal wieder die Blöde und mein Sohn ist ja das arme Kind, das von der Mutter rausgeschmissen wird. Ich frage mich dann aber, was muss ich mir alles noch gefallen lassen. Hat dieses Kind alle Rechte der Welt, mich fertig zu machen und ich muss mir das auch noch gefallen lassen, nur um des lieben Frieden willens?
Er will von der Oma "Geld für die erste Miete" seiner neuen Wohnung, das Geld liegt hier bei mir. Ich gebe ihm 400 Euro, hinterher kommt heraus, das er mit eben jenem Geld seine Zig Handyrechnungen zahlen will. Und da soll ich noch ruhig bleiben?

Ich habe in den letzten drei Wochen mein Lachen und meine Fröhlichkeit verloren. Mein ganzer Lebensmut ist mir irgendwo auf dem halben Weg abhanden gekommen. Und ich habe keine Zeit zu suchen.
Will meine Augen wieder öffnen die Schönheit der Welt um mich herum wieder wahrnehmen, aber meine Augen schauen nur starrsinnig ins Leere vor lauter Ausgebranntsein! Ich will wieder lachen, nicht mehr weinen. Heimkommen und mal keine Problem wälzen, weil jeden Tag einen neuer Berg davon auftaucht. Grade bin ich am aufräumen des einen, will in einen friedlichen Abend gehen, liegt wieder ein Dreckberg vor meiner Türe. So viel wie ich die letzten Wochen geschafft habe geht auf keine Kuhhaut mehr. Nur einmal zurücklehnen und sagen: "Heute ist ein guter Tag- keine Sorgen mehr! Nicht mehr krampfhaft kämpfen müssen" Einfach den Körper und den Kopf irgendwo zur Ruhe bringen. Den Akku wieder aufladen für den nächsten Anstrengenden Tag.
Weiter durchhalten, das arbeiten müssen, weil man darauf angewiesen ist. Weil man keine andre Wahl hat.
Nachts durchschlafen, ohne Schmerzen in den Armen, mal sechs Stunden am Stück- ohne Unterbrechungen in denen man sich die nächste Tablette reinschmeißt, damit man eine halbe Stunde Schlaf ermogelt. Morgens aufstehen können, ohne das man taube Hände hat.
Und krampfhaft versuchen muss, die Hände in bewegliche Teile zu verwandeln. Das man mit Tränen in den Augen die Hände bewegt obwohl die nach einer dicken fetten Schiene schreien. Hinlegen ausruhen nichts mehr tun.
Wieder richtig hören können. Seit drei Tagen sind meine beiden Ohren komplett dicht, ich muss fleißig Kaugummi kauen und schlucken, das ich überhaupt was höre.
Auf den Körper hören- ausklinken aus dem ganzen. Sagen, das es nicht mehr geht. Und das er das vielleicht auch kapiert und merkt das, es nicht mehr geht. Das diese Arbeit selbst für einen Gesunden zuviel ist- geschweige den für mich! Alles Hoffnungen, die sich nicht mehr erfüllen, dazu kenne ich den zu gut.
Hatte mich das halbe Jahr so gut aufgebaut und nun merke ich, wie ich innerhalb von nur 17 Tagen die Arbeit von so vielen Monaten kaputt gehauen habe. Das macht mir echt Mut für die Zukunft!

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