Montag, 9. Oktober 2006

Zukunft

Heute hatte ich einen Tag der Suche, immer wieder ins Internet, dann wieder die Zeitungen durchsehen. Stellenangebote durchforsten und mit Erschrecken feststellen, das Arbeitgeber alles suchen- nur nicht das was ich kann. :-(
Bin ich schon zu alt, habe ich das total falsche gelernt? Oder woher kommt das Gefühl, in mir nichts mehr Wert zu sein auf dem Arbeitsmarkt? Ich war immer stolz auf meine Leistungen, immer gelernt zu haben, viel zu können.
Was tue ich mit meinem weiteren Leben? Wieder die Schulbank drücken? Ich schaffe in zwei Jahren keinen Dipl. Ing. mehr. Warum muss man heutzutage studiert haben. Haben normale Leute keine Chance mehr auf einen stinknormalen Arbeitsplatz?
Da seh ich echt schwarz für mich und meine weitere Zukunft.
Dann kommt noch die Plage hinzu, das ich nicht mehr belastbar bin und flexibel bin ich auch nur bis zu einem gewissen Grad- schließlich habe ich noch ein Schulpflichtiges Kind daheim, das ich nicht so eben in die Ecke stellen kann. Und ich bin alleinerziehend- wie soll ich das dann alles unter einen Hut bringen? Mein Schatz wohnt 35 km von mir weg und kann auch nicht täglich hier sein, wenn er selbst arbeiten muss kommen manchmal echte Probleme auf mich zu.
Fragen über Fragen. Ich habe nächste Woche noch einen Termin bei meinem Fallmanager, ob der mir weiterhelfen kann, ist auch mehr wie fraglich.

Am Wochenende habe ich mich ausgeklingt aus meinem Alltag und mich für eine Nacht verabschiedet. Morgens ein langersehnter Friseurtermin, ganz viel Geduld war vonnöten bis ich da mal draußen war, aber das Endergebnis entschädigte mich. Ich sah wie neugeboren aus danach.
Nachmittags den Jungen zu seinem Kumpel bringen- die freuten sich schon wie Bolle. So zog der Jung mit Fünf Taschen voller Legoteile los und blockierte mir den Kofferraum- ich dachte schon, das er ausziehen will. :-)

Abends dann ein Wohlfühltag, mit viel Lachen und Reden mit meinem Schatz. Essen gehen- was nicht so 100%ig war, aber der gute Service machte es wieder wett.
Mit einem guten Glas Rotwein und Leckereien zum Nachtisch klangen dann mein Seelenleben und mein ICH mal wieder in ein Gleichgewicht. Ich merke, wie wichtig mir eine Partnerschaft voller Vertrauen und Fallenlassen können, geworden ist und wie sehr mir das gut tut. Wenn man sich fast blind versteht- sich aufeinander einläßt und zuläßt.
Das ich nun auch in einem Alter bin, wo ich mir sage- dieses und jenes brauche ich und jenes mag ich nicht mehr haben. Ehrlich zu sagen, was man will- oder zu zeigen. In der Jugend geht so etwas nicht.
Jetzt gehe ich entspannter mit mir um, ich habe in dieser Beziehung keinen Leistungsdruck an mich selbst mehr. Auch wieder ein weiterer Entwicklungsschritt- Erfolgreich eingeleitet!

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