Donnerstag, 3. November 2005

Stille am Tag

Endlich ist in dieser ewigen Lärmerei mal ein wenig Stille eingezogen. Es sind alle außer Haus!

So lieb es mir ist wenn meine Familie daheim ist, so ungern mag ich es, wenn mir mein ganzer normaler Tagesrhythmus verschoben wird.
Mir fällt dann auf, welche Rituale ich mir in meinen Tag eingebaut habe, und wieviel sie mir bedeuten. Die ich aber für mich nicht leben kann, wenn solche Unruhe um mich herum herrscht.
So versuche ich das ganze in einer sehr abgespeckten Form durchzuziehen und merke das mein Tag nicht gut beginnt. Es fängt meistens schon mit Kopfschmerzen an, nachdem die Nacht zum Tage wird, da mein Mann eine Nachteule ist und ich nie vor zwei Uhr Nachts zur Ruhe komme. Die Schlafqualität leidet massiv unter diesem ganzen verschobenen Tages/Nachtrhythmus. Und die Schmerzen wandern von da nach da, ich bin nicht wirklich ausgeruht.

Ich lebe meinen Tag einfach anders.
Normal so:
Ins Bad schlappen, mich einigermaßen alltagstauglich herrichten (mit den Fingern das Haar bändigen, hochbinden, waschen, Zähne putzen), in der Zwischenzeit hat sich die Kaffeemaschine aufgeheizt und das Teewasser kocht.
Ich laß mir nen Kaffee raus, setz mir meine Kanne Tee auf, manchmal gibts ein Müsli oder ein Brot, vorher werfe ich mir die Medis ein.
Dann setz ich mich in Ruhe in meinen roten Lieblingssessel und schlürf gemütlich meinen Kaffee und danach den Tee. Wenn das rum ist, werden Emails abgerufen, im Forum gestöbert. Zu der Zeit ist schreiben, meistens noch nicht möglich, das Hirn läuft auf Sparflamme, die Hände sind noch nicht koordinationsfähig. Also Finger und Handübungen, damit die anlaufen.
Die Meeris bekommen ihr Frühstück, eine Runde schmusen, erzählen (die wissen genau, - wenn die Kaffeemaschine fertig ist gibt es Frühstück! :-) )
Ab und zu Qi Gong Übungen, wenn mir danach ist (muss meinen inneren Schweinehund überlisten!)
Meditations-CD in den Player, eine Kerze anzünden, ein Räucherstäbchen oder die Duftlampe anzünden. Danach beginnt mein Tagewerk gleich viel anders. Es ist ein Sammeln, ein Ruhen, mir den Tag erträumen. Mir dem Tag besprechen, was es neues gibt.
Und diese Woche?, alles ein Gemurre, Generve, jeder stürmt auf mich ein, will dieses und jenes, was noch erledigt werden muss. Kein in Ruhe im Tag ankommen. Bis auf mein Teeritual ist alles so ziemlich verschwunden.
Ich sehne mich einfach nach meinem eigenen Tag. Kann mich mal jemand in eine andre Dimension beamen?

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